Alternative Software-Suite »ABODE« auf Kickstarter

Eines muss man Stuart Semple lassen, er hat auf jeden Fall Humor. Die geplanten Programme des britischen Künstlers und Aktivisten hören auf die illustren Namen »photoPOP«, »ONdesign«, »illustrateIT« und »Impress«. Sie sollen Teil der Software-Suite »ABODE« werden, die ohne Abos auskommt und bereits nächstes Jahr erscheinen soll.

Abode Creative Software Suite
Abode Creative Software Suite (© Abb. Stuart Semple / Kickstarter)

FreetoneStuart Semple trat bereits im letzten Jahr in Aktion, als Pantone-Farbpaletten aus den Programmen der Creative Cloud entfernt wurden. Damals kreierte der Künstler FREETONE – eine kostenlose Farbpalette mit »befreiten Farben«, die es nach wie vor zum Downloaden gibt. Enthalten sind 1.280 eigenständig entwickelte Farbwerte, die optisch den aus den Programmen entfernten Pantone-Farben recht nahekommen.

Jetzt ist der Brite mit einer Kampagne für die Software-Suite »ABODE« auf Kickstarter online gegangen. Zusammen mit einem passionierten »Team von Geeks« sollen bis ca. Ende 2024 vier Design- bzw. Fotografie-Programme entstehen, die für einen einmaligen Betrag von ca. 150 US-Dollar erhältlich sein sollen.

Dabei handelt es sich um:

  • das Desktop-Publishing-Programm »ONdesign«,
  • »photoPOP« zur Bearbeitung von Fotos,
  • das Vektor-Zeichenprogramm »illustrateIT« und
  • »Impress«, eine mobile App mit Templates.
Programme der Abode Creative Software Suite
So ähnlich könnten die Programme der Abode Creative Software Suite aussehen (© Abb. Stuart Semple / Kickstarter)

Laut den FAQ wurde für die Umsetzung ein zehnstufiger Entwicklungsplan erstellt. Version 1 der Programme sollen im Oktober 2024 an Unterstützer digital ausgeliefert werden. Anfang 2025 ist dann die offizielle Markteinführung geplant.

Neben der finanziellen Unterstützung hofft man zudem auf die Hilfe der Community. Mit Umfragen, Unterbreitung von Vorschlägen und Tests soll den Programmen der letzte Feinschliff verliehen werden. Kontinuierliche Updates sind jedenfalls geplant.

Ernstgemeintes Projekt oder Satire?

Die Realität liegt vermutlich dazwischen. Einige Kommentare auf Kickstarter sprechen dem Projekt die nötige Seriosität ab, andere hingegen begrüßen die erfrischende Herangehensweise der als Team-Favorit gekennzeichneten Kampagne.

In den FAQ verrät Stuart Semple jedenfalls, dass er das Projekt eher als gemeinnützig betrachtet und Einnahmen nicht im Vordergrund stehen. Ferner heißt es, dass er gerne auf das Mittel der »Parodie« bei seinen Internet-Kunstwerken setzen würde. Außerdem glaube er, wenn Kreative Software erstellen und sie kritisch nutzen, sollte diese, wie jedes andere Kunstwerk, gesetzlich geschützt sein.

Man darf also gespannt sein, wie sich die derzeit bei über 200.000 US-Dollar stehende Kickstarter-Kampagne weiterentwickelt.

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