Wenn Franzosen Käfer sehen…

Museumsbesuche scheinen ganz außergewöhnliche Ideen hervorzubringen – besonders wenn sie in Paris stattfinden. Wurde bereits Umberto Eco vor einigen Jahren im Musée des Art et Métiers zu seinem Buch »Das Foucaultsche Pendel« inspiriert, hat nun auch Emeric Thibierge, einer der Partner der innovativen Pariser Papierwerkstatt Thibierge & Comar eine außergewöhnliche Anregung bekommen. Er hatte sich im Naturgeschichtlichen Museum umgesehen. Dort tat es ihm besonders die Sammlung der Hoplia coerculea eine Käferart an. Diese in den schönsten Farben funkelnden und schimmernden Insekten beflügelten ihn, ein neues Papier zu entwickeln.

Nach fast 3 Jahren Experimentierzeit bringen die Franzosen jetzt mit dem Transparentpapier »Evanescent« das Ergebnis auf den Markt. Obwohl ich kein großer Freund der neuen Welle bin, Papiere mit irisierenden Oberflächen auf den Markt zu bringen, mache ich in diesem speziellen Fall eine Ausnahme: Dieses perlmuttartige Schimmern übt einen ganz faszinierenden und einmaligen Reiz aus und des öfteren ertappe ich mich dabei, die Seiten des schöne aufgemachten Musterbuches hin und zu bewegen, nur um das Farbenspiel auszukosten.

Ob nun die Käfer genauso schimmern oder nicht für dieses wunderschöne Papier haben sie trefflich Pate gestanden. »Evanescent« zeichnet sich außerdem durch seine sehr weiche Haptik und die warmen Töne aus. Es kann je nach Kombination mit anderen Papieren eher technisch oder gefühlsbetont wirken.

Angeboten werden 13 Farben in 68 gr/qm sowie 7 Farben in 100 und 200 gr/qm. Umschläge sind in DIN lang und 16 x 16 cm lieferbar. Für die anstehende Produktion von Weihnachtskarten ist das Papier mit Sicherheit ein guter Tipp.

Autor: Torsten Prinzlin

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