Ardena: Moderne Sans-Serif-Schriftfamilie
Julien Fincker hat eine umfangreiche Serifenlose mit vielen Features gestaltet. »Ardena« umfasst 20 Schnitte, über 1.064 Zeichen und deckt mehr als 200 lateinbasierte Sprachen ab.
Auf den ersten Blick neutral und klar, lässt sich die Schriftfamilie durch ihre offenen, runden Formen und vertikalen Endungen sowohl als freundlich, als auch souverän charakterisieren. Sie kann je nach Anlass eher zurückhaltend oder expressiv wirken. Ein vielseitiger Allrounder für Corporate Identity, Editorial, Branding, Leitsysteme und mehr.
Umfangreiche Features
Die Schnitte reichen von »Thin« bis »Heavy«. Außerdem stehen passende kursive Fonts zur Verfügung. Enthalten sind zudem viele Währungszeichen und Opentype-Features. Es gibt beispielsweise alternative Zeichen als Stylistic-Sets, Small Caps und automatische Brüche.
Ein besonderes Augenmerk hat Julien Fincker auf die Gestaltung von Pfeilen und Nummern gelegt. Durch Opentype-Features und einer nachvollziehbaren Systematik lassen sich die verschiedenen Ausführungen auch einfach »schreiben«, ohne sie erst in einer Glyphen-Palette auswählen zu müssen.
Das Prinzip: Steht eine Zahl zwischen einer runden oder eckigen Klammer, erscheint diese automatisch im konturierten Kreis oder Quadrat. Fügt man der Zahl noch einen Punkt hinzu, erscheint die Zahl in einem vollflächigen Kreis oder Quadrat. Das gleiche Prinzip gilt entsprechend auch für die Pfeile. Die Pfeile selbst setzen sich aus Kombinationen von Größer-/Kleiner-Zeichen mit den verschiedenen Slashes oder Bindestrich zusammen.
Designprozess der Schriftart
Nach der eher serifenbetonten und kontrastreichen Schriftart Spitzkant war es für den Type-Designer an der Zeit, ein absolutes Kontrastprogramm zu gestalten. Es sollte eine kontrastarme Serifenlose werden. Eine, die für alle Zwecke einsetzbar und gut ausgebaut ist.
»Also begann ich mit den ersten Skizzen und es stellten sich schnell die ersten Fragen.«, so der Kreative. »Auch neutrale Serifenlose können charakterlich stark voneinander abweichen. Wie schließt man die Endungen ab – vertikal, diagonal oder doch horizontal? Geometrische oder humanistische Proportionen, Strichstärkenkontrast, weiche oder spitz zulaufende Rundungen – alles Merkmale, die eine ganz eigene Dynamik entwickeln können. Dadurch gleicht also nicht jede Serifenlose der anderen, wie es im Allgemeinen gerne behauptet wird. Charakterlich sollte sie freundlich und souverän/seriös zugleich wirken. Das versprach ich mir durch offene, runde Formen und vertikale Endungen.«
Da neutrale Schriften durch ihre klare Lesbarkeit gerne auch für Orientierungs- und Leitsysteme genutzt werden, sollte den Designern noch etwas mehr als nur die klassischen Zahlen und Pfeile an die Hand gegeben werden. Daher zeichnete Julien Fincker alternative Zahlen und Pfeile in Kreisen und Quadraten – positiv wie negativ.
»Da diese allerdings nicht erst umständlich in Glyphen-Paletten gesucht werden sollten, entwickelte ich dank Open Type Features ein System, wie diese Zeichen auch einfach „geschrieben“ werden können.«, erklärt der Type-Designer. »Ein hilfreiches Tool und ein bequemer Weg für Nutzer, um an die entsprechenden Zeichen zu kommen. Lediglich die Standard Ligaturen müssen aktiviert sein, was bei den gängigen Grafikprogrammen, wie der Adobe Cloud, ohnehin voreingestellt ist.«
Um die Schrift für alle Zwecke einsetzbar zu machen, wurde sie entsprechend ausgebaut und um umfangreiche Sprachunterstützung, viele Währungszeichen, alternative Buchstaben, Kapitälchen und weitere Features ergänzt. Auch das Interrobang fand seinen Platz. Dadurch wuchs die Zeichenanzahl schnell auf über 1.000 an. Auch eine Kursive wurde gezeichnet.
Download und kostenloser Test-Font
»Ardena« kann mit dem kostenlosen Schnitt Medium getestet werden und ist bis zum 19. März 2021 zu einem 60% reduzierten Preis bei MyFonts* und FontSpring* erhältlich.
