Neue DIN-Norm zur Leserlichkeit von Schriften

Die aktualisierte DIN 1451-1 »Schriften – Serifenlose Linear-Antiqua – Teil 1: Allgemeines« soll dabei unterstützen, Informationen im öffentlichen Raum wie Fahrpläne, Listen, Aushänge und Schilder in gut leserlichen Schriften darzustellen.

DIN 1451-1

Bisher berücksichtigte die Norm in erster Linie die sogenannten DIN-Schriften, die in Deutschland für Verkehrswegweiser, Orts- und Verkehrsschilder vorgeschrieben sind und auch für die meisten Straßenschilder und sonstige von der öffentlichen Hand aufgestellte Schilder verwendet werden. In der neuen Fassung »Schriften – Serifenlose Linear-Antiqua – Teil 1: Allgemeines« gibt die DIN 1451-1 Aufschluss über die heute am Markt verfügbaren digitalen Versionen der DIN-Schriften und empfiehlt darüber hinaus einige gängige Alternativen.

Beispiele gut und weniger gut leserliche serifenlose Schriften gemäß DIN 1451-1:

Gut und weniger gut leserliche serifenlose Schriften nach DIN

»Seit der letzten Aktualisierung der Norm 1980 haben sich sowohl die technischen Gegebenheiten als auch die Erkenntnisse über gute Leserlichkeit von Schrift weiterentwickelt. Folgerichtig sind viele neue, leserlichere Schriften gestaltet worden, darunter auch serifenlose Typen«, sagt Albert-Jan Pool, Schriftgestalter und Obmann des zuständigen DIN-Normenausschusses Schriften. »Bei der Überarbeitung ging es uns deshalb darum, diese Entwicklungen abzubilden und diejenigen, die Beschriftungen im öffentlichen Raum planen, gestalten und produzieren, bei der Wahl der richtigen Schrift zu unterstützen.«

Inklusiver Ansatz

Nicht nur im öffentlichen Raum, sondern auch im Hinblick auf den Verbraucherschutz ist die Leserlichkeit von Schriften enorm wichtig. Oft steht hier lediglich die Schriftgröße im Mittelpunkt, darüber hinaus sind jedoch auch die Erkennbarkeit und deutliche Unterscheidbarkeit der Buchstabenformen von grundlegender Bedeutung. Im öffentlichen Raum leidet die Leserlichkeit zudem häufig unter schlechten Lesebedingungen wie ungünstigen Lichtverhältnissen, Nebel und Regen. Aber auch Menschen mit verringerter Sehschärfe sollen sich anhand von Beschriftungen orientieren können. Vor allem serifenlose Schriften mit geringem Strichstärkenkontrast, also einem kleineren Unterschied zwischen dicken und dünnen Strichen, sowie deutlich unterscheidbaren und offenen Buchstabenformen haben sich laut dem Deutschen Institut für Normung e. V. hier bewährt.

Bei der Aktualisierung der Norm verfolgte der Normenausschuss daher auch einen inklusiven Ansatz: Die DIN 1451-1 empfiehlt dementsprechend Schriften, die den Anforderungen an die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum gerecht werden.

Zusammen mit der DIN 1450 „Schriften – Leserlichkeit“ soll die DIN 1451-1 die Grundlage zur Verständigung von Dienstleistern aus den Bereichen Digitale Medien, Kommunikationsdesign, Schriftgestaltung, Werbung, Beschriftung, Werbetechnik, technisches Zeichnen sowie der Druckindustrie mit dem jeweiligen Auftraggeber bilden.

Die aktuelle Fassung der Norm ist über den Beuth Verlag erhältlich.

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