Auffallende Aktionen zur Fußball-WM

Für Aufsehen sorgten die drei sozialen Organisationen exilio, Heilsarmee und Canchanabury mit 3 Guerilla-Marketing-Aktionen, die sie anlässlich der WM am 22. Juni in der Münchner Innenstadt durchführten.

Ihre Botschaft: Soziale Themen gehören auch während der WM zu den Dauerbrennern in unserer Gesellschaft. Obdachlose liegen auf Mini-Fußballfeldern. Eine Wäscheleine voller bunter Trikots spannt sich quer über den Sendlinger Tor Platz. Dazu drei Kickertische, auf denen der Mittelstürmer fehlt.

Mit ihren ironisch-ernsten Anspielungen wollten die drei Organisationen deutlich machen, dass es noch mehr gibt als die Freude an der Fußball-Weltmeisterschaft 2006: soziale Themen, die Dauerbrenner unserer Gesellschaft.

Die Heilsarmee machte auf die große Zahl an Obdachlosen aufmerksam. Dazu legte sie eine Vielzahl Obdachloser (Statisten) auf Parkbänke in der Münchner Innenstadt, drei davon am Sendlinger Tor. Sie lagen auf Decken, die aussehen wie grüne Fußballfelder, oder sie waren darin eingewickelt. Daneben stand immer ein Schild: »Wir sind für alle da, nicht nur während der WM – die Heilsarmee«.

Auch exilio e.V., Lindau, ein Verein für Hilfe für Migranten, Flüchtlinge und Folterüberlebende, war dabei: Der Verein vermittelte ein Gespür dafür, welche bedeutende Lücke ein Mensch hinterlässt, der von heute auf morgen verschwindet. Dazu stellte exilio mehrere Kicker-Tische auf, die stark frequentiert waren. Ein Detail war anders als sonst – eine der Kickerfiguren fehlte: der Mittelstürmer. Ein kleines Textbanner füllte die Lücke: »Gefoltert, abgelehnt, abgeschoben – exilio hilft!«-

Die Aktion Canchanabury e.V., Bochum, machte mit 70 Trikots an der Wäscheleine, die quer über den Sendlinger Tor Platz gespannt war, auf Aids-Waisen in Afrika und Südamerika aufmerksam. Die T-Shirts hatten, passend zum Thema Waisen, Kindergrößen und waren bedruckt mit dem Slogan »Lasst uns nicht hängen! www.canchanabury.de hilft AIDS-Waisen«.

Die drei Aktionen fanden am 22. Juni ab 13 Uhr am Sendlinger Tor statt. Ihr Claim: »anstoß – Themen fern vom grünen Rasen.«

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