Make up – Design der Oberfläche

Ob lackiert, verchromt oder völlig ungeschminkt – die Oberfläche beeinflusst die Anmut, Funktion und Bedeutung eines Designprodukts. Wie dieses Potenzial genutzt wird, zeigt das Museum für Gestaltung Zürich anhand von Klassikern und Produkten zeitgenössischer Designer.

»Make up« bedeutet sich aufmachen, schminken, herausputzen aber auch sich etwas ausdenken oder darstellen. Die Technik des Make up kann in der Kosmetik, der Architektur, in Design und Mode beobachtet werden. In der Gestaltung haben Textur und Material gegenüber Form und Konstruktion in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Dies hängt auch mit den neuen Beschichtungstechniken zusammen. Schliesslich ist die Qualität der Oberfläche ausschlaggebend für die Wahrnehmung eines Produkts. »Make up« widmet sich deshalb erstmals der Gestaltung von Oberflächen im Produktdesign in Form einer Ausstellung und Publikation.

An Designobjekten und Materialmustern wird gezeigt, wie sich die Gestaltung von Oberflächen auf die Wahrnehmung auswirkt. Glänzende und matte Oberflächen übernehmen die Rolle der Lichtregie. Geprägte Texturen versprechen dem Tastsinn ein Erlebnis, geschliffene zeigen das Innere eines Materials und wirken authentisch. Lackierungen umhüllen Gegenstände mit Farbe und setzen ihnen Lichtreflexe auf, ob dies nun Autos oder Fingernägel sind.

An Gebrauchsgegenständen wie Haushaltsgeräten oder Möbeln wird sichtbar, wie Oberflächen eine bestimmte Nutzung vermitteln und dass funktionale Oberflächen als Schutz eingesetzt werden, unter anderem an Sport- oder Arbeitsbekleidung. So beleuchtet »Make up«, wie Entwerfer mit diesem kreativen Potenzial umgehen und gibt den Besuchern die Möglichkeit, die unterschiedlichen Wirkungsweisen, Funktionen und Bedeutungen der Oberflächengestaltung zu erfahren.

Über 200 Objekte aus der Designsammlung des Museum für Gestaltung Zürich – Klassiker, normale Alltagsprodukte und zeitgenössische Entwürfe von Front, Konstantin Grcic, Alfredo Häberli, Kenya Hara oder Jasper Morrison – werden in Arrangements präsentiert.

Neben den Designobjekten thematisieren Videos, aber auch Mittel und Werkzeuge die Herstellung, Pflege und Zerstörung von Oberflächen. Und in Plakaten wird das menschliche Gesicht der Objektwelt gegenüber gestellt.

»Make up« ist vom 25. August bis 2. Februar 2010 im Museum für Gestaltung Zürich zu sehen. Die Vernissage findet am 24. August 2010 um 19 Uhr statt.

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