Haus Lemke – Die Möbel von Mies van der Rohe und Lilly Reich

bis 07.12.2025

Mit der vollständigen Präsentation der original erhaltenen Möbel aus Haus Lemke widmet sich das Kunstgewerbemuseum einem seltenen Beispiel moderner Innenarchitektur der frühen 1930er-Jahre. Das Ensemble zählt zu den umfangreichsten seiner Art im Werk von Ludwig Mies van der Rohe und dokumentiert eine entscheidende Phase seines Schaffens.

Haus Lemke wurde 1932/33 für das Ehepaar Lemke errichtet. Der eingeschossige Bau mit L-förmigem Grundriss und großflächigen Fensterfronten öffnet sich zum Garten hin und zeigt eine für Mies typische Verbindung von Raum, Licht und Natur. Die Möblierung erfolgte ab 1933, vermutlich unter Mitwirkung von Lilly Reich und weiteren Weggefährten. Bis 1937 wurde die Ausstattung sukzessive ergänzt und schließlich publiziert.

Die präsentierten Einrichtungsgegenstände zeigen den Gestaltungsansatz des Architekten und seiner Partnerin: Furnierte Holzmöbel, klare Linienführung, hochwertige Verarbeitung – eine Kombination aus funktionaler Gestaltung und edlen Materialien. In ihrer Ausführung stehen die Stücke in der Tradition früherer Wohnprojekte wie Haus Esters, Haus Lange oder Haus Tugendhat.

Die wechselvolle Geschichte des Gebäudes begann mit der Enteignung 1945 und setzte sich über Jahrzehnte der Umnutzung und des baulichen Verfalls fort. Erst nach der politischen Wende wurde das Haus durch bürgerschaftliches Engagement gerettet, denkmalgerecht saniert und als „Mies van der Rohe Haus“ öffentlich zugänglich gemacht. Heute dient es als Ort der Auseinandersetzung mit Architektur, Kunst und Designmoderne.

Die Möbel aus dem ursprünglichen Interieur gelangten 1984 in das Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin. Die nun abgeschlossene Restaurierung wurde durch die Förderung des Freundeskreises der Kulturstiftung der Länder sowie der Julius-Lessing-Gesellschaft ermöglicht.

Ort der Präsentation:
Kunstgewerbemuseum – Staatliche Museen zu Berlin

Eröffnung: Sonntag, 7. Dezember 2025, 12 Uhr
Ausstellung: ab 10. Dezember 2025, ohne festgelegtes Enddatum

Hinweis: alle Angaben ohne Gewähr für Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit.