Typojis
Die heutigen Satzzeichen gehen im Wesentlichen auf das 15. Jahrhundert zurück. Ist es nach 500 Jahren Zeit für neue Zeichen? Walter Bohatsch macht Nägel mit Köpfen und stellt in »Typojis« neue Satzzeichen vor, um Emotionen und Befindlichkeiten zu kommunizieren.
Geschriebener Sprache fehlen häufig Timbre und die Untertöne mündlicher Kommunikation. Bereits seit dem 17. Jahrhundert träumen Gelehrte von einer Ergänzung der Satzzeichen, weil Semikolon, Punkt, Frage- und Ausrufezeichen der Vielfalt der Mitteilungen oft nicht gerecht wird. Mit sozialen Netzwerken und Co. hat die Bedeutung gegenüber der gesprochenen Sprache außerdem zugenommen.
Was wäre, wenn man beim Schriftsystem die Möglichkeit hätte, Meinungen, Aussagen oder Botschaften mit Zusatzbedeutung zu übermitteln? Auf Grundlage dieses Gedankenspiels hat Walter Bohatsch Zeichen entwickelt, die im Zeitalter von WhatsApp und Co. Fehlinterpretationen von Texten den Kampf ansagen und Worten neue Welten eröffnen sollen.
Emotionen und Befindlichkeiten wie Optimismus, Untertreibung, Sympathie, Skepsis oder Toleranz werden in »Typojis« zu eigenen Satzzeichen, die beispielhaft in Szene gesetzt werden. Mit Raum zum Üben und Nachzeichnen.
Besitzer des Buches können außerdem die Typoji-Schrift anfordern, die neben Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern, alternativen Glyphen etc. auch die 30 Typojis enthält. Infos dazu findet man im Buchinneren.
»Typojis« ist im Verlag Hermann Schmidt Mainz erschienen und hat einen Umfang von 240 Seiten. Das Buch kann für 20 Euro im Handel erworben werden.