Coding Fonts: Monospace-Schriften zum Programmieren
Eine gut lesbare und geeignete Monospace-Schrift kann die Produktivität und den Komfort beim Schreiben erheblich verbessern. Wir werfen einen Blick auf neue und empfehlenswerte Coding Fonts und erklären, weshalb beim Programmieren vor allem nichtproportionale Schriftarten beliebt sind.

Schriftarten sind vielleicht nicht das Erste, woran man denkt, wenn es ums Coding geht. Doch sie sind wesentlich wichtiger, als man vielleicht zunächst vermutet. Die Wahl der richtigen Schriftart kann einen großen Unterschied in der Produktivität und dem Komfort beim Schreiben von Codezeilen ausmachen. Unter all den verfügbaren Optionen sind nichtproportionale Schriftarten – sogenannte Monospace Fonts – definitiv ein Favorit bei den Entwicklern. Aber warum sind sie so beliebt?
Einheitliche Lesbarkeit und visuelle Strukturierung mit Coding Fonts
Monospace Fonts haben eine entscheidende Eigenschaft: Jeder Buchstabe, jedes Zeichen und jede Ziffer hat den gleichen festen Platz. Das bedeutet, dass jeder Buchstabe die gleiche Breite hat, egal wie breit er eigentlich aussehen mag. Im Gegensatz dazu haben andere Schriftarten unterschiedliche Breiten für unterschiedliche Buchstaben. Aber warum ist das fürs Coding so wichtig?

Einrückungen und Leerzeichen werden durch die gleichmäßige Breite der Buchstaben und Zeichen konsistent dargestellt. Dies führt zu einer sauberen und gut strukturierten Darstellung des Codes, was wiederum die Lesbarkeit verbessert und zur leichteren Identifizierung von Fehlern beiträgt.
Moderne HTML-Editoren sind grunsätzlich darauf ausgelegt, verschiedene Code-Elemente wie Schlüsselwörter, Variablen und Funktionen in unterschiedlichen Farben oder Stilen hervorzuheben. Dadurch wird der Code visuell strukturiert und außerdem das Verständnis erleichtert. Die Syntax-Hervorhebung sorgt außerdem dafür, dass die Code-Elemente klar erkennbar sind, was zu einer verbesserten Lesbarkeit führt. Mit einer speziell fürs Coding entwickelten Schrift funktioniert das natürlich noch besser.

Visueller Komfort und persönliche Präferenz

Zudem ist die Wahl der Schriftart immer auch eine persönliche Präferenz. Viele Programmierer finden den modernen und stylischen Look von Monospaced Fonts ästhetisch ansprechend.
Kostenlose Coding Fonts zum Downloaden
Welche Open Source Coding Fonts besonders beliebt sind und was es Neues in diesem Bereich gibt, findet man hier in der Übersicht. Viel Spaß beim Entdecken!
JetBrains Mono

Die Schriftart »JetBrains Mono« wurde speziell als Coding Font entwickelt. »JetBrains Mono« zeichnet sich durch klare Buchstabenformen und eine angenehme Darstellung von Code aus. Eine besondere Funktion von »JetBrains Mono« ist die größere Höhe der Unterstriche, die sie besser sichtbar macht und eine einfachere Unterscheidung von ähnlichen Zeichen ermöglicht.
Iosevka

Dieses ist eine Open-Source-Schriftartfamilie, die speziell für das Schreiben von Code, zur Verwendung in Terminals und zur Erstellung technischer Dokumente entwickelt wurde. Die Monospaced-Schriftfamilie läuft in der Standard-Version etwas schmaler. Die Glyphen sind genau 1/2em breit. Im Vergleich zu anderen Schriften können dadurch mehr Spalten innerhalb der gleichen Bildschirmbreite angezeigt werden.
Die Schrift »Iosevka« gibt es in »Normal« und »Extended«. Letzere bietet sich an, wenn man mehr Platz zwischen den Zeichen bevorzugt. Der Abstand der Buchstaben ist größer gewählt.
Anonymous Pro

»Anonymous Pro« ist eine Schriftfamilie mit vier Schnitten, die speziell für das Programmieren entwickelt wurde. Die Schriftart von Mark Simonson bietet einen internationalen, auf Unicode basierenden Zeichensatz und unterstützt die meisten west- und mitteleuropäischen lateinischen Sprachen sowie Griechisch und Kyrillisch. Anonymous Pro wird unter der Open Font License (OFL) vertrieben.
Comic Mono Font

Eine ansprechend lesbare Comic-Schriftart mit fester Breite zum Coden. Es handelt sich hierbei um eine Überarbeitung von Shannon Miwas »Comic Shanns«, bei der alle Buchstaben angepasst wurden. Außerdem gibt es einen Schnitt in »Bold«. Diesen Coding Font gibt es kostenlos zum Downloaden.
Intel One

Im Laufe der Zeit wurde der Wunsch nach einer eigenen Monospace-Schriftart bei den Intel-Entwicklern immer lauter. Also machten sich die Verantwortlichen daran, diesen Wunsch in die Realität umzusetzen. Frere-Jones Type hat in Zusammenarbeit mit dem Intel Brand Team und VMLY&R eine besondere Schriftart kreiert, die speziell auf die Bedürfnisse von Entwicklern zugeschnitten ist. Bei der Gestaltung ging es vor allem darum, der Ermüdung und Überanstrengung der Augen entgegenzuwirken.
Input

Die Schriftart »Input« orientiert sich an der Ästhetik von klassischen Monospace- und Pixel-Fonts, die für Konsolen und Bildschirme entwickelt wurden. Inspiriert von Matthew Carters Verfahren zur Erstellung von Verdana, begann David Jonathan Ross, Input als Bitmap-Font zu entwerfen. Nachdem er die allgemeinen Proportionen festgelegt hatte, zeichnete er die Umrisse von Input auf dem 11-Pixel-Raster.
»Input« bietet großzügigen Zeilenabstand, große Satzzeichen und leicht erkennbare Sonderzeichen. Besondere Aufmerksamkeit wurde der Größe und Positionierung von Symbolen gewidmet, die häufig beim Programmieren verwendet werden. Dazu gehören beispielsweise geschweifte Klammern, Kleiner- und Größer-Zeichen, das @-Zeichen und mehr.
Monocraft

Diese Schrift ist eine Hommage an das beliebte Videospiel Minecraft. Entwickler Idrees Hassan hat das Fanprojekt auf seiner Github-Seite vorgestellt und betont jedenfalls, dass keinerlei Schriftarten aus dem Spiel selbst verwendet wurden. Stattdessen hat er alle Zeichen von Grund auf neu entwickelt und mit zusätzlichen Features ergänzt.
Entstanden ist eine Monospace-Schriftart für Entwickler. Sie kann beispielsweise in HTML-Editoren und anderen Programmierumgebungen verwendet werden.
Hack

Der Entwickler von »Hack« beschreibt seine Schriftart als »Arbeitstier für Code«. Auf Schnickschnack und Spielereien wurde jedenfalls bewusst verzichtet. Eine sorgfältige Entwicklung stand im Vordergrund. Bei der ging es vor allem darum, Zeichen optisch auszubalancieren, damit diese eine gute Figur beim Coding machen.
Fira Code

Ebenfalls eine beliebte Wahl unter Entwicklern als Coding Font ist »Fira Code«. »Fira« wurde ursprünglich von einem Design-Team, dem unter anderem Erik Spiekermann angehörte, für Firefox OS gestaltet und zeichnet sich durch ihre ansprechende Lesbarkeit und Ästhetik aus.
»Fira Code« ist eine Monospace-Variante der Schrift und bietet klare und gut definierte Buchstabenformen, die eine einfache Erfassung des Codes ermöglichen. Darüber hinaus verfügt »Fira Code« über spezielle Sonderzeichen. Kombinationen von Zeichen können automatisch in auffallende Symbole umgewandelt werden. Mit ihrer Unterstützung für verschiedene Schriftschnitte und Gewichte stellt diese Schrift eine flexible und vielseitige Option für Programmierer dar.
Edlo

»Edlo« steht unter der SIL Open Font License 1.1 zum kostenlosen Downloaden bereit.
Inconsolata

»Inconsolata« ist eine Monospace-Schriftart, die für gedruckte Code-Listings und ähnliche Zwecke entwickelt wurde. Es gibt viele Programmierschriftarten, die hauptsächlich für die Verwendung auf Bildschirmen konzipiert sind, jedoch in den meisten Fällen nicht die erforderliche Aufmerksamkeit für hochauflösende Darstellungen bieten. Mit »Inconsolata« sollte das geändert werden. Aber auch auf dem Screen macht die Schrift eine ansprechende Figur. Seit Version 3 ist »Inconsolata« auch als Variable Font verfügbar.
Monoid

»Monoid« ist eine Schriftart, die speziell für das Programmieren optimiert wurde und selbst auf Bildschirmen mit geringer Auflösung eine bitmapähnliche Schärfe bei 12px bzw. 9pt bietet. Verfügbar ist »Monoid« in Regular, Bold, Oblique und Retina. Die Schriftfamlie umfasst zudem über 750 Glyphen und bietet eine umfangreiche Sprachunterstützung.
Victor Mono

»Victor Mono« ist eine Open-Source-Monospace-Schriftart mit optionalen (halbverbundenen) Italics und Ligaturen für Programmiersymbole.
Die Schriftart ist schlank, klar, schmal und ist mit einer großen x-Höhe und deutlicher Interpunktion versehen. Sie ist in sieben Gewichten sowie in den Stilen Roman, Italic und Oblique erhältlich.
Mononoki

Eine Übersicht mit allen Glyphen gibt es außerdem auf der Website des Entwicklers.
CamingoCode

Die Schrift »CamingoCode« wurde speziell für Quellcode-Editoren entwickelt. Sie basiert auf »CamingoMono«, enthält jedoch speziell gestaltete Glyphen, die zur Darstellung in kleinen Größen optimiert wurden. Die Strichstärke ist relativ gering, was »CamingoCode« beispielsweise für helle und dunkle visuelle Themes gleichermaßen geeignet macht. Die Fonts der Schriftfamilie gibt es in Regular, Italic, Bold und Bold Italic.
Agave

IBM Plex

Die Schriftart »IBM Plex« ist ein Open-Source-Projekt, das gemäß der Open Font License (OFL) heruntergeladen und für verschiedene Zwecke genutzt werden kann. Die Schriftfamilie umfasst die Varianten Sans, Serif, Mono und Sans Condensed, jeweils mit normaler und schräggestellter Kursivschrift. »IBM Plex« wurde entwickelt, um in Benutzeroberflächen (UI) und anderen Medien gut lesbar zu sein.
Source Code Pro

Paul D. Hunt hat »Source Code Pro« als Ergänzung zu »Source Sans« entwickelt. Die Schriftart ist speziell als Coding Font konzipiert. Sie behält dabei die Charakteristika von »Source Sans« bei, um ein angenehmes Schriftbild beim Programmieren zu gewährleisten. Die Schrift gibt es kostenlos zum Downloaden.
PT Mono

Die Schriftfamilie »PT Mono« wurde hauptsächlich für offizielle Anforderungen von Dokumenten, Tabellen, Antragsformularen, Büromaterial etc. entwickelt. Sie sorgt jedoch auch auf Bildschirmen für Übersichtlichkeit. Eine wichtige Verwendung der PT Mono-Schriftart gibt es beispielsweise auf verschiedenen Antragsformularen von (amerikanischen) E-Government-Websites.
Hermit

»Hermit« ist eine Monospace-Schriftart, die darauf ausgelegt ist, klar, pragmatisch und lesbar zu sein. Ihre Entwicklung wurde speziell auf das Programmieren ausgerichtet. Jedes Zeichen wurde außerdem sorgfältig nach definierten Prinzipien und Regeln definiert und berechnet. Symbole heben sich beispielsweise deutlich vom normalen Text ab. Punkte und Kommas sind deutlich erkennbar. Operatoren lassen sich auch ohne Leerzeichen erkennen. Ähnliche Zeichen wurden zudem so gestaltet, dass sie leicht voneinander zu unterscheiden sind.
Roboto Mono

»Roboto Mono« stellt eine Ergänzung zur Roboto-Schriftfamilie dar. Wie die anderen Mitglieder der Roboto-Schriftfamilie, sind auch diese Fonts auf eine entsprechende Lesbarkeit auf Bildschirmen verschiedener Geräte und in unterschiedlichen Leseumgebungen optimiert. Buchstaben mit ähnlichen Formen sowie Ziffern lassen sich zudem in der Monospace-Variante leichter voneinander unterscheiden.